Die kalifornische Abrechnungsfirma FIS für Kreditkartentransaktionen erlag einem intelligent geplanten Coup und muss 13 Millionen US-Dollar als Verluste verbuchen. Die ganze Aktion basierte auf einem international agierenden Ring von Kriminellen.

FIS wickelt 775 Millionen Kreditkartenabrechnungen pro Tag ab. Bei einem Sicherheitsvorfall im ersten Quartal, über den fast keine Daten bekannt sind, haben Cyber-Einbrecher Zugang zu Abrechnungsdaten erhalten. Sie dürften Zugang zu dem Firmennetz erlangt und die Plattform für Prepaid-Kreditkarten angegriffen haben. Mit den erlangten Daten wurden 22 gefälschte Kreditkarten hergestellt und an Länder in Europa, Russland und in die Ukraine versandt. Die Mittäter in den diversen Ländern warteten am Samstag, den 05. März 2011 bis zum Büroschluss in den USA und hoben mit den nachgemachten Kreditkarten Geld in Griechenland, Russland, Spanien, Schweden, Ukraine und England ab.

Bei Prepaid-Kreditkarten kann nur einen gewisser Betrag in 24 Stunden abgehoben werden, danach muss die Karte wieder aufgeladen werden. Der Kontostand wird bei der Kreditkartenabrechnungsfirma gespeichert.

Die Einbrecher änderten mit ihrem Online-Zugang zu dem Abrechnungssystem in der Datenbank den abgehobenen Betrag der Karten auf Null und die Abhebungen starteten wieder von vorne. Bis zum Abend des Sonntags dauerten die unrechtmäßigen Behebungen an.

Insgesamt wurden 13 Millionen US-Dollar entwendet. Wer hinter den Angriffen steckt, ist unbekannt. 7.170 Kundendaten von Prepaid-Karten wurden bei diesem Angriff kompromittiert.

2008 hat es einen ähnlich gelagerten Fall gegeben, bei dem 9 Millionen US-Dollar in 280 Städten weltweit gestohlen wurden. Damals wurde die Methode als sehr ausgefeilt und alarmierend bezeichnet.

Artikel von krebsonsecurity.com, 26.08.2011: Coordinated ATM Heist Nets Thieves $13M